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Das Projekt Neue Maßnahmen (19. bis 28. März 2021) thematisierte den gesellschaftlichen Wandel durch COVID-19 innerhalb des Frankfurter Bahnhofsviertels. Im Rahmen der Ausstellung wurden vier Kunstwerke gezeigt, die sich jeweils auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzten.
Die Ausstellung fand in drei internationalen Lebensmittelgeschäften im Frankfurter Bahnhofsviertel statt. Durch diese Ausstellungsform wurden die Kunstwerke in den Alltag der Menschen integriert und somit um weitere Perspektiven auf den Wandel im Bahnhofsviertel erweitert:
Die Klänge der Soundinstallation Rauschgedicht vermischten sich mit den Geräuschen des Supermarkts - den Gesprächen der Besucher:innen, der Musik sowie den Arbeitsprozessen der Supermarktangestellten. Die Arbeit Dirty Matter beschäftigte sich mit dem Thema Müll im Bahnhofsviertel und hinterfragte gleichzeitig, was wir in der Gesellschaft allgemein als „schmutzig“ ansehen. Die Skulptur schwebte dabei über Kühlschränken voller Getränken, die, einmal leergetrunken, selbst zu Müll werden würden. Die beiden Skulpturen der Arbeit Fountain 2020 waren zeitweise nur zu erreichen, wenn man sich seinen Weg durch Paletten voller Mango-Limonade gebahnt hatte. Die offensichtliche Ergänzung dieser beiden zusammenhängenden Grundbedürfnissen wurde so auf ironische Art und Weise dargestellt.
Ironisch war auch eine Situation im Ehsan Markt, in dem der Film Web of Thoughts zu sehen war. In dem Film sprachen verschiedene Akteur:innen des Bahnhofsviertel, unter anderem auch eine Sexarbeiterin, über ihre persönliche Sicht auf den Wandel. Kurzzeitig waren die Aussagen kaum mehr hörbar, weil vor der Tür einige Sexarbeiter:innen vorbeizogen und lautstark dafür protestierten, trotz der Corona-Einschränkungen wieder arbeiten zu dürfen.
Die Ausstellungssituation schaffte somit eine inhaltliche Erweiterung der Kunstwerke, die sich teilweise dem Einfluss der Künstler:innen entzog. Das Bahnhofsviertel als Ausstellungsraum wurde während des Projekts Neue Maßnahmen selbst zum Akteur - und zum Teil der Ausstellung. Durch eine Dokumentation im virtuellen Raum soll das Projekt weitergeführt werden. Einen Einblick in die Ausstellungspraxis sowie die einzelnen künstlerischen Positionen erhalten Sie auf den folgenden Seiten.
Our first project, Neue Maßnahmen (New Measures), 19 to 28 March 2021, , addressed the social change brought about by COVID-19 within Frankfurt's Bahnhofsviertel. The exhibition featured four artworks, each addressing the topic in a different way. The exhibition took place in three international grocery shops in Frankfurt's Bahnhofsviertel. Through this form of exhibition, the artworks were integrated into people's everyday lives, thus adding further perspectives on change in the Bahnhofsviertel:
The sounds of the sound installation Rauschgedicht mixed with those of the supermarket - the conversations of the visitors, the music, and the work processes of the supermarket employees.
The work Dirty Matter dealt with the subject of trash in the Bahnhofsviertel and at the same time questioned what we generally regard as "dirty" in society. The sculpture hovered over refrigerators full of drinks that, once consumed, would themselves become waste. The two sculptures in the work Fountain 2020 could temporarily only be reached by making one's way through pallets full of lemonade. The obvious juxtaposition of these two interrelated basic needs was thus presented in an ironic way.
Another ironic situation was in Ehsan Market, where the film Web of Thoughts was shown. In the film, various actors from the Bahnhofsviertel, including a sex worker, spoke about their personal views on change. At one point, the statements were barely audible because some sex workers passed by the door and loudly protested for being allowed to work again despite the Corona restrictions.
The exhibition situation thus created an expansion of the content of the artworks that was partly beyond the artists' control. The Bahnhofsviertel as an exhibition space became an actor itself during the Neue Maßnahmen project - and part of the exhibition. The project is to be continued through documentation in virtual space. You can gain an insight into the exhibition practice and the individual artistic positions on the following pages.
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Das Projekt Neue Maßnahmen (19. bis 28. März 2021) thematisierte den gesellschaftlichen Wandel durch COVID-19 innerhalb des Frankfurter Bahnhofsviertels. Im Rahmen der Ausstellung wurden vier Kunstwerke gezeigt, die sich jeweils auf unterschiedliche Art und Weise mit dem Thema auseinandersetzten.
Die Ausstellung fand in drei internationalen Lebensmittelgeschäften im Frankfurter Bahnhofsviertel statt. Durch diese Ausstellungsform wurden die Kunstwerke in den Alltag der Menschen integriert und somit um weitere Perspektiven auf den Wandel im Bahnhofsviertel erweitert:
Die Klänge der Soundinstallation Rauschgedicht vermischten sich mit den Geräuschen des Supermarkts - den Gesprächen der Besucher:innen, der Musik sowie den Arbeitsprozessen der Supermarktangestellten. Die Arbeit Dirty Matter beschäftigte sich mit dem Thema Müll im Bahnhofsviertel und hinterfragte gleichzeitig, was wir in der Gesellschaft allgemein als „schmutzig“ ansehen. Die Skulptur schwebte dabei über Kühlschränken voller Getränken, die, einmal leergetrunken, selbst zu Müll werden würden. Die beiden Skulpturen der Arbeit Fountain 2020 waren zeitweise nur zu erreichen, wenn man sich seinen Weg durch Paletten voller Mango-Limonade gebahnt hatte. Die offensichtliche Ergänzung dieser beiden zusammenhängenden Grundbedürfnissen wurde so auf ironische Art und Weise dargestellt.
Ironisch war auch eine Situation im Ehsan Markt, in dem der Film Web of Thoughts zu sehen war. In dem Film sprachen verschiedene Akteur:innen des Bahnhofsviertel, unter anderem auch eine Sexarbeiterin, über ihre persönliche Sicht auf den Wandel. Kurzzeitig waren die Aussagen kaum mehr hörbar, weil vor der Tür einige Sexarbeiter:innen vorbeizogen und lautstark dafür protestierten, trotz der Corona-Einschränkungen wieder arbeiten zu dürfen.
Die Ausstellungssituation schaffte somit eine inhaltliche Erweiterung der Kunstwerke, die sich teilweise dem Einfluss der Künstler:innen entzog. Das Bahnhofsviertel als Ausstellungsraum wurde während des Projekts Neue Maßnahmen selbst zum Akteur - und zum Teil der Ausstellung. Durch eine Dokumentation im virtuellen Raum soll das Projekt weitergeführt werden. Einen Einblick in die Ausstellungspraxis sowie die einzelnen künstlerischen Positionen erhalten Sie auf den folgenden Seiten.
Our first project, Neue Maßnahmen (New Measures), 19 to 28 March 2021, , addressed the social change brought about by COVID-19 within Frankfurt's Bahnhofsviertel. The exhibition featured four artworks, each addressing the topic in a different way. The exhibition took place in three international grocery shops in Frankfurt's Bahnhofsviertel. Through this form of exhibition, the artworks were integrated into people's everyday lives, thus adding further perspectives on change in the Bahnhofsviertel:
The sounds of the sound installation Rauschgedicht mixed with those of the supermarket - the conversations of the visitors, the music, and the work processes of the supermarket employees.
The work Dirty Matter dealt with the subject of trash in the Bahnhofsviertel and at the same time questioned what we generally regard as "dirty" in society. The sculpture hovered over refrigerators full of drinks that, once consumed, would themselves become waste. The two sculptures in the work Fountain 2020 could temporarily only be reached by making one's way through pallets full of lemonade. The obvious juxtaposition of these two interrelated basic needs was thus presented in an ironic way.
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